Abschließende Etappe der „SSV-Tour de Sarre 2007“
(jük) Müde aber voller bleibender Eindrücke sitzen die SSV-Biker im Zug Richtung Landsweiler-Reden. Unterwegs dort hin, wo am frühen Sonntagmorgen des 17. Juni das Unternehmen „Warndtrunde“ startete. Die erlebten Eindrücke von intakter Natur- aber auch von einem Stück weit saarländischer Geschichte, hallten in den Gedanken der Biker noch lange nach. „Landsweiler Reden… bitte links aussteigen…“ Mit diesen Worten durch den Lautsprecher der Regionalbahn endete unausweichlich ein erlebnisreicher Tag an dem alle Mitfahrer viel Spaß hatten. Aber stopp… drehen wir die Uhr doch erst mal im Zeitraffer zurück. Sonntagmorgen, 8:49 Uhr Bahnsteig Landsweiler-Reden. Monja, Gabi, Armin, Stephan, Franz und Manfred warten am Gleis 1 auf den Zug in Richtung Saarbrücken der bereits am Horizont zu sehen war. Aber einer fehlt doch noch. Wie kann das denn sein? Hat er es vergessen? Hat er verschlafen? Mit einem schrillen Reifenquietschen seines Fahrrades wurde die Frage beantwortet. Vor dem Bahnhof tauchte keine Sekunde zu früh Jürgen auf. Bedingt durch eine am Vorabend etwas zu lange gefeierte Hochzeit leicht ramponiert, schaffte er den Sprung in die Bahn gerade eben noch so. Etwas jammernd und von hämmernden Kopfschmerzen geplagt startete er den Versuch einer Rechtfertigung. Auf Mitleid allerdings, konnte er nicht hoffen. „Wer feiern kann, der kann sich auch quälen“ so die allgemeine Meinung der Gruppe. Kein Mitgefühl mehr unter den Menschen… Nach Beckingen an der Saar sollte uns die Bahn befördern. Von dort aus starteten wir die letzte Etappe unserer diesjährigen Saarlandumrundung. Ein Stück weit dem Nied-Ufer folgend, über den Saargau und durch den Warndt entlang der deutsch-französischen Grenze sollte unser Weg bis zur Mittelstadt Völklingen führen. Also, auch bei der letzten Etappe der „SSV-Tour de Saare“ kein Schaulaufen, sondern noch einmal harte Arbeit in Form von insgesamt 85 Km und 1050 zu bewältigenden Höhenmetern. Von Beckingen bis zum Niedradweg brauchten wir nur wenige Minuten. Fast unberührte Natur fanden wir entlang der Nied vor. Bereits nach wenigen Kilometern erreichten wir die Wackenmühle, an der die Nied fast Wildwassercharakter hatte. Durch konsequente Renaturierung wurde der Fluss aus seinem engem Zwangsbett noch mal in den Ursprungsverlauf entlassen. Flora und Fauna dankten es mit einer traumhaften Flusslandschaft. Noch etwas verträumt vom herrlichen Niedtal standen die Biker bereits vor dem ersten Anstieg in Richtung Kerlingen und somit hoch zum Saargau. Entlang ausgedehnter Getreidefelder in denen bereits leuchtend und kontrastreich Korn und Mohnblumen um die Wette strahlten, ging der Weg immer in Richtung der südlichsten Spitze unseres Bundeslandes. Unterhalb der riesigen Sendemasten des französischen Senders „Europa 1“ fuhren wir zur Kapelle St. Oranna zwischen Ittersdorf und Berus, an der wir in Mitten göttlichen Beistandes ausgiebig rasteten. Talabwärts und vorbei am Europadenkmal, dass an die wechselhafte Geschichte zwischen Deutschland und Frankreich erinnern soll, führte uns unser Weg in Richtung Überherrn und danach entlang der Biest. An den herrlich gelegenen Warndtweihern wurde dann erneut der Flüssigkeitshaushalt in Form von alkoholfreiem Weizenbier mit dem herrlichen Sommerwetter in Einklang gebracht. Bei den mittlerweile heißen Temperaturen führte die Route gerade richtig durch die ausgedehnten und kühlen Wälder des Warndt. Durch Lautenbach und entlang des gleichnamigen Baches ging es vorbei an naturbelassenen und unberührten Biotopen nach Karlsbrunn und St. Nikolaus zum südlichsten Punkt unserer Tour. Weiter dann über Emmersweiler nach Großrosseln wo der Weg entlang der Rossel durch das französische Petite Rosselle und vorbei an den alten Bergwerksgebäuden der Grube Velsen über Fürstenhausen nach Völklingen führte. Mitten durch die Ruinen der alten Völklinger Hütte die zum UNSCO Weltkulturerbe ernannt wurden, dann die letzten Kilometer zum Bahnhof Völklingen. Na ja, der Rest wurde ja bereits zuvor erzählt. Als Fazit der gesamten „SSV-Tour de Sarre“ ist zu sagen, dass es unglaublich tolle Landschaften bereits direkt vor unser Haustür gibt. Landschaften, die wir auf unseren Touren durch`s „Ländle“ mehr als genüsslich in uns aufsaugten. Abschließendes Prädikat für die gesamte Umrundung: „SEHR EMPFEHLUNGSWERT“.
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