Meran -Bozen
(jüh) Für heute stand also die schwere Eggentalrunde auf dem Routenplan. Da diese Route eher was für Bergziegen ist und die Regenwahrscheinlichkeit bei 80 % lag, entschieden sich die Funbiker den heutigen Tag etwas langsamer anzugehen. Nach den anstrengenden Bergtouren vom Vortag überlegten wir beim Frühstückstisch, ob heute ein Wellness-Tag oder eine leichte Radtour unternommen werden soll. Der Wellness-Tag wurde ausgeschlossen, denn vereinzelt kam die Sonne durch die Wolken und schließlich waren wir zum Radfahren hier. Also entschieden wir uns für die Ausweichtour über den ausgebauten Radweg von Meran nach Bozen.
Mit dem Zug fuhren wir von Bozen nach Meran. Als wir am Bahnhof in Meran ankamen, stellten wir mit Entsetzen fest, dass großer Markttag war. Auf den Straßen waren hunderte von Menschen unterwegs. Wir schnappten sofort unsere Bikes und entflohen dem Getümmel Richtung Fußgängerzone.
Da wir uns mittlerweile in Meran gut auskannten und nichts mehr Interessantes auf uns wartete, suchten wir den Radweg und traten mit aller Kraft in die Pedale. Nach etwa 15 km machte uns ein Blick zum Himmel Sorgen. Die Wolkendecke war mittlerweile schwarz wie Kohle und hinter uns im Merankessel waren schon die ersten Regenschauer zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt entschlossen wir uns, im nächsten Dorf ein Cafe aufzusuchen und unseren Insulinspiegel anzuheben. Kaum waren wir in dem Dorf Gargozan angekommen, fing es auch schon an zu regnen wie aus Eimern. Aber die Funbiker hatten wieder mal Glück, sie konnten sofort unter dem Vorbau des Gemeindehauses Schutz suchen. Trockenen Fußes warteten sie hier den Regenschauer ab.
Gargozan ist ein kleines verschlafenes Winzerdorf, in dem es nicht gerade viele Einkehrmöglichkeiten gibt. Eine kleine alte Kneipe hatte geöffnet, die wir auch sofort aufsuchten, denn der nächste Regenguss war schon im Anmarsch.
Beim Eintreten in Marias Kneipe stockte uns einen Moment der Atem. In diesem Lokal war tatsächlich die Zeit stehen geblieben. Mobiliar und Wirtin stammten aus den 50er Jahren, als Peter Kraus und Elvis Presley ihre Erfolge feierten, aber beides war noch gut in Schuss. Draußen zog ein schweres Gewitter mit starken Sturmböen über das Dorf und ließ die Fenster in der Kneipe auf- und zufallen. Wir saßen uns in eine Ecke und bekamen den besten handgemachten Cappuccino in ganz Italien.
Als der Regen nachließ, beschlossen wir, den Bahnhof aufzusuchen und nach Bozen zurückzufahren.
Mit dem Auto fuhren wir dann zurück zum Steineggerhof, wo wir uns nach einer Radtour von 25 km trocken und gut erholt , den Einen oder Anderen Radler gönnten.
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