Die Depeschen des Napoleons
(jük) Am Sonntag, 25. Juli, trafen sich die ssv-funbiker zu ihrer vierten Tagestour. Um 10.00 Uhr ging es am Bahnhof Wemmestweiler mit einer stark dezimierten Gruppe los. Gabi Kessler und auch der heutige Tourguide Franz Risch mussten mit einer Magen-Darm-Infektion zu Hause das Bett hüten. Stephan erklärte sich kurzfristig bereit, die Tourführung mittels der in seinem Garmin aufgezeichneten Route zu übernehmen. Schon nach wenigen Minuten dann die erste Schrecksekunde. An einem schmalen und sehr steilen Anstieg vom Illufer in den Wald, kam Jürgen mächtig ins Straucheln. Nur mit einer akrobatischen Einlage konnte er noch den fast unausweichlichen Sturz verhindern. Ein breites Grinsen der übrigen Biker war danach nicht zu übersehen. Wer solche Freunde hat, der braucht halt keine Feinde mehr… Weiter ging es entlang der Ill und durchs obere Merchtal hinauf zum Hahnwiesweiher, der noch in den letzten aktiven Jahren des Bergwerk Göttelborns als dortiger Absinkweiher diente. Eine Runde um den See und weiter ging es auf dem Saar-Oster-Höhenradwag in Mitten riesiger Getreidefelder durch die saarländische Kornkammer in Richtung Lummerschied und Mangelhausen, wo wir erst mal den höchsten Punkt erreicht hatten. Endlich ging es entlang der Großwaldbrauerei nach Falschied und Nalbach talwärts. Ab hier hatten die Kletterer in der Gruppe wieder das Sagen, denn vor uns lag der lange und teilweise steile Aufstieg hoch zum 414 Meter hoch liegenden Gipfel des Litermont. Noch eine Stärkung (leider ohne den erhofften Kuchen) im Gasthaus Maldix und der Anstieg konnte beginnen. In insgesamt sieben Kehren ging es durch üppigen Wald und immer dem Walderlebnispfad folgend, mit hoher Pulsfrequenz nach oben. Aber der Ausblick vom Gipfelkreuz über die Weiten unseres kleinen Bundeslandes entschädigte für die Anstrengung. Aber noch ein Highlight wartete am Litermont auf die Biker. Die Besichtigung des „Optischen Telegrafen“ der als Nachbau durch einen Interessenverein an der ursprünglichen Stelle wieder aufgebaut wurde, brachte alle ins Staunen. Bereits in Zeiten des französischen Feldherrn Napoleon, konnten mittels dieser Telegrafen Informationen über weite Strecken übermittelt werden. In diesem Fall lag der Telegraf auf dem Litermont in einer Informationskette zwischen Metz und Mainz. Innerhalb einer halben Stunde, konnten mittels festgelegter Zeichen und Codebüchern so über diese gesamte Strecke wichtige Botschaften übermittelt werden. Jetzt wurde es aber Zeit den Schlussspurt anzusetzen. Durch den Wald und über grobe Schotterstrecken, die Marion mit ihrem schmalreifigen Crossrad stellenweise den Angstschweiß auf die Stirn trieben, ging es in Richtung Buprich talwärts. In Hüttersdorf angekommen, wagten wir in einem kleinen Bistro den zweiten Versuch ein Stück Kuchen käuflich zu erwerben. Aber wieder vergebens und so legten wir alle Hoffnungen auf die Zielstadt Lebach, um der drohenden Unterzuckerung dennoch entgegen wirken zu können. Dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht und konnten in einem Kaffee die leeren Kalorienspeicher aufladen. Mit dem Zug ging es dann zurück zum Bahnhof Wemmetsweiler. Beim Aussteigen dann die zweite Schrecksekunde für Jürgen. Sein Fahrradcomputer mit allen gespeicherten Daten war verschwunden. Die fieberhafte Suche in der Bahn blieb ohne Erfolg und der Frust war riesengroß. Aber dann zog zur Überraschung aller, Marion das vermisste Teil wie in einer Zaubervorstellung aus ihrem Fahrradhelm und war somit an diesem Tag zu Jürgens aller bester Freundin geworden.
Eine schöne und erlebnisreiche Radtour ging somit zu Ende. Aber bereits am 08. August geht es wieder los. Dann besuchen die ssv-funbiker das Sommerbiathlon in Püttlingen.
Kommentar schreiben
Torben (Dienstag, 06 Dezember 2011 13:02)
Das klingt ja einer klassen Radtour und man wird gleich neidisch, dass man so etwas nicht mitgemacht hat. Radfahren macht einfach Spass und das scheint ihr auf jeden Fall zu haben.
Peter (Freitag, 09 Dezember 2011 12:39)
Ich habe dieses Jahr das erste Mal an einer solchen ähnlichen Tour mitgemacht und muss sagen, dass es richtig toll war. Die Leute waren alle super nett und alle hatten trotz der großen Leistung, die erbracht werden musste, eine Menge Spass. Im nächsten Jahr bin ich auf jeden Fall auch wieder mit dabei.