Von Luxemburg (Stadt) über Vianden nach Diekirch
(jük) Nach einer etwas unruhigen Nacht und einem mittelmäßigen Frühstück verließen wir die Jugendherberge in Richtung Altstadt. Nach ein paar Besichtigungen und eine Menge Fotos aus dem „Grund“ ging es dann nach ein paar Irrwegen in Richtung Norden Stadtauswärts. Über einen sehr gut ausgebauten Radweg entlang vieler Wiesen, Agrarflächen und vornehmlich ländlicher Gegend fuhren wir über Mersch und Ettelbrück unserem zweiten Etappenziel Diekirch entgegen. Dort hin, wo einige Stunden später unser Zug in die Heimat abfahren würde. Aber zunächst stand uns noch eine Schleife nach Vianden bevor. Unser Ziel waren zunächst die beiden Oberbecken des mit 1096 MW installierter Leistung größten europäischen Pumpspeicherwerkes in Vianden. Dies bedeutete für die Biker ab Tandel einen über 10 Kilometer langen und durchschnittlich über 11%igen Anstieg hinauf zu den wässrigen Energiespeichern des Kraftwerks. Eine schweißtreibende Angelegenheit bei über 30° C… Dann endlich oben angekommen eine herbe Enttäuschung. Die Dammkrone war durch einen hohen Zaun gesperrt. Ein Blick auf den riesigen See somit unmöglich. Nach einer Runde unterhalb der Dammkrone entschädigte dann aber der Ausblick ins Tal für die Strapazen. In rasender Abfahrt ging es ca. 260 Meter abwärts nach Bivels und somit an die gestaute Our, die als Stausee oder Unterbecken mit insgesamt 10 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögen dient. Entlang des ca. 8 Kilometer langen Stausees fuhren wir unterhalb der mächtigen Burg nach Vianden. Ein wunderschönes altertümliches Städtchen, die allerdings leider im massenhaften Touristenaufkommen zu ersticken droht. Da wir uns innerhalb der Stadt mit unseren Bikes entlang der Straßen in permanenter Lebensgefahr befanden, suchten wir entlang der Nationalstraße 10 in Richtung Roth an der Our „das Weite“. Der Nationalstraße folgend, teilweise auf Radwegen, teilweise aber auch die eigentliche Landstraßen nutzend, ging es über Wallendorfbrück, Reisdorf und Bettendorf zurück nach Diekierch wo unsere zweitägige Radtour durch das Herzen Luxemburg endete. Noch ein kühles Abschlussbier in der romantischen Altstadt und schon wartete unser Zug der uns über Trier zurück nach Hause brachte. Eine tolle und erlebnisreiche Tour im Herzen Europas. Wer sich gerne auf ausgebauten und asphaltierten Radwegen bewegt und viel Geschichtliches erleben möchte, für den ist diese Tour wie geschaffen. Etwas Kondition und „Sitzfleisch“ ist aber auf den insgesamt fast 190 Kilometern von Nöten.
Kommentar schreiben