Elf kleine funbiker die planten eine Fahrt,
zehn hatten in den Sack gehauen,
nur einer war am Start.
Nach einem gefühlten vollen Jahr Winterwetter kommt endlich der Frühling mit Wärme und Sonne und dann versagen fast alle funbiker den Dienst. Das wird am Jahresende bei der Abrechnung der „Kilometerpauschale“ schwere Lücken reißen. Damit das traurige ein Mann Team nicht all zu alt aussieht hatte sich aus der Indoor Cycling Szene Verstärkung angekündigt. Pia, Markus und Susanne die schon beim Winterkurs auf den Spinningräder in der Halle eine gute Figur machten, wollten endlich mal wissen wie sich eine richtige Bergauffahrt anfühlt. Nämlich dann, wenn sich der Hügel leibhaftig vor einem auftut und nicht nur simuliert durch einen leichten Dreh am Bremsknopf. Mit Hügeln kann ich heute reichlich dienen und unter freiem Himmel ist`s auch nicht nach fünf Minuten vorbei. Nicht umsonst hat die heutige Strecke den Beinamen Haifischtour, denn das Höhenprofil zeigt verdammte Ähnlichkeit mit dem Gebiss besagten Tieres. Somit stand von vornerein fest, dass Falchetappen Mangelware sind.
Die Rundtour im Herzen des Saarlandes beginnt in Eppelborn und kommt schon bald mit einem langen Aufstieg daher, wo wir auf halber Höhe die Schutzhütte „zur schönen Aussicht“ und weiter oben den „Großen Elmers-Berg“ passieren. Na dass hört sich ja richtig alpin an und analog dazu sind nebenbei mal 200 Höhenmeter abgerissen. Da staunen die Indoorfahrer nicht schlecht wie man im Outdoorbereich die Warmfahrphase gestaltet. Nach dem ersten Bergschrecken geht’s dann etwas flacher zur großen Entscheidungskreuzung, wo es hießt: Sekt oder Selters? Das war natürlich nicht die Aufforderung nach knapp 20 Km eine Flasche zu köpfen, sondern die Frage große oder kleine Tour stand an. Daumen hoch für Sekt, also die große Tour und ab geht´s nach Westen, vorbei an der Heiligenbacher Höhe Richtung Saarwellingen.
Nicht nur das Sportliche, nein auch das Geistige wird bei den funbiker gepflegt und so gibt’s zwischendurch von Susanne eine Abhandlung über Aufbau, Zweck und Vorteile einer Benjeshecke.
Halbzeit im Nalbacher Biergarten „zu Sternschenke“ - und dann passiert es. Auf dem anschließenden steilen Aufstieg schlägt der Hai zu und beißt Susanne gründlich ins Wadenbein. Zwangspause. Pia, für die die Berge heute keine Gegner waren, knetete die verhärteten Waden in Windeseile wieder samtweich und schnell wird wieder Fahrt aufgenommen. Am späteren Mittag, wir sind in Lebach angekommen, machen sich dann weitere kleinere Ermüdungserscheinungen bemerkbar, wobei Markus auch schon ganz unruhig wird, wurde ihm doch am Tourende ein Kuchenbuffet versprochen. Also wird simuliert wie ein paar Ecken eingespart werden können. Wohl dem der da eine Eingeborene dabei hat. Susanne als gebürtige Macherbacherin kennt sich nämlich hervorragend in der Gegend aus und modifiziert den Schlussteil der Tour in Richtung Eppelborn. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass zwei Bergetappen umfahren werden. „ Wir ziehen dem Hai die Zähne“, wie Markus grinsend bemerkt. Letztendlich stehen fast 60 Km auf dem Tageszähler und wieder einmal endet eine Tour wie versprochen.
P.S. Mangels Auswahl war das Tour-Maskottchen leider kein Hai sondern ein Krokodil, aber das hat ja auch Zähne.
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susen (Dienstag, 16 April 2013 15:40)
Mensch Stefan, was für ein illustrer Bericht. Der hat mir richtig gut gefallen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte jedoch auch die hervorragende Streckenplanung unseres Tour-Chefs, welcher, ausgestattet mit dem richtigen Equipment, immer wusste, wo´s langgeht.
Freu mich schon auf die nächste Tour, bei welcher ich hoffentlich wieder mit kann. Weiter so.
Gruß Susen
Pia (Mittwoch, 17 April 2013 21:01)
Hallo Stefan, da kann ich mich Susen nur anschließen. Die Tour war echt super geplant, na und die Berge die nehmen wir eben so wie sie kommen. Es hat mir auf jeden Fall echt viel Spaß gemacht - auch die Unterhaltungen. Ich freu mich aufs nächste Mal und hoffe ebenfalls, dass ich wieder mitfahren kann. Bis dann und liebe Grüße
Pia