Abschlusswanderung nach Andernach 2015 Teil 2

(jük) Am zweiten Tag unserer zweitägigen Saisonabschlusstour ging es etwas beschaulicher zu. Um ja keinen Stress aufkommen zu lassen, wurde zunächst ausgiebig und zeitoffen gefrühstückt. Heute stand ja der Besuch des Andernacher Kaltwassergeysiers auf dem Plan. Nach dem Auschecken im Hotel besuchten wir zur Vorbereitung das Informations- und Erlebniszentrum "Geysier Andernach", dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Hotel befand. Nach dem Lösen der Tickets hieß es dann zuerst einmal "Glück Auf". Denn um die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge in Verbindung mit dem Geysier begreifen zu können, stand uns eine Reise in die Tiefe bevor. Nicht nur ein paar Meter innerhalb des Gebäudes, nein genau 4000 Meter brachte uns ein Fahrkorb in unruhiger Fahrt ins Innere der Erde. Selbst Stephan der ja bekanntlich Jahrzehnte lange Erfahrung mit dem Arbeiten unter Tage mit sich brachte, war diese Tiefen nun auch nicht gewohnt. Angst... nein Angst hatte keiner. Funbiker sind hart im Nehmen. Das vereinzelte Händezittern kam doch nur durch die vorherrschende Aufregung. Aber genau in dieser Tiefe befindet sich der Ursprung des Geysiers. Dort wo aus einer riesigen Magmakammer das Kohlendioxyd durch vulkanischen Ursprung entsteht und sich als späterer Treibstoff des Geysiers seinen facettenreichen Weg durch die vielen Erdschichten bahnt. Anhand von vielen interaktiven Exponaten und Experimentierstationen konnten wir die naturwissenschaftlichen Hintergründe erleben und die Co2-Moloküle auf ihrem virtuellen Weg zur Erdoberfläche begleiten. Selbst Berthold, der sich ja in der Vergangenheit eher zurückhaltend mit physikalischen Zusammenhängen beschäftigte, pumpte fleißig Wasser, lies in Plexiglassäulen Gase und sogar eine fußballgroße Kugel wie durch Geisterhand aufsteigen. Ob Berthold nach diesen Erlebnissen nun als Spätberufener doch noch eine naturwissenschaftliche Karriere anstrebt, lies er allerdings offen. Nach fast zweistündigem Experimentieren und Staunen brachte uns dann der Aufzug zurück zur Erdoberfläche. Aus der Finsternis ins helle Sonnenlicht. Denn diese zeigte sich heute von ihrer besten Seite an einem azurblauen Himmel. Um die Zeit bis zur Schifffahrt zum Geysier zu überbrücken, wanderten wir noch etwas am Rhein entlang. Staunten dabei über die fast noch intakte alte Andernacher Stadtmauer und über die steil aufragenden Weinberge am anderen Rheinufer, die bereits ihr Laub in leuchtende Herbstfarben getaucht hatten. Aber dann war es endlich soweit. Wir schipperten rheinabwärts zur Anlegestelle des Geysiers, den wir in nur zehnminütger Fahrt erreichten. Über Stege und einige hundert Meter vom Rheinufer entfernt erreichten wir dann den Geysier der nach nur wenigen Minuten Wartezeit seine Fontaine fast 50 Meter hoch in den blauen Himmel spritzte. Angeschoben von den Co2-Molekülen, die wir noch kurze Zeit vorher auf ihrem beschwerlichen Weg durch die Erdschichten begleiten durften. Ein tolles Schauspiel das wir weiter empfehlen können. Da es noch ziemlich früh am Tag war und das tolle Wetter es zu lies, nutzten wir für den Heimweg nicht den direkten Weg über die Autobahn, sondern machten noch einen Abstecher zum altehrwürdigen Kloster Machern bei Bernkastel-Kues an der Mosel. Ein Geheimtipp von Rüdiger der es echt in sich hatte. Im dortigen Brauhaus wurde dann urig der Abschluss zelebriert. Mit zünftigem Essen und selbstgebrauten Bier, so wie es sich gehört. Ein insgesamt tolles Wochenende bei dem viel gelacht, gewandert- aber auch gelernt wurde.

 

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