Zu einer bedrohten Spezies sind sie geworden, die funbiker vom SSV Heiligenwald, denn wind- und wasserscheu wie sie nun mal sind, sieht man sie in diesem Jahr recht selten in der freien Wildbahn.
Umso erstaunlicher ist es, dass gleich an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden einige Exemplare davon gesichtet wurden. Nicht gleich in Herdenstärke machten sich viere dieser Gattung am Sonntag auf die 67 KM lange vorbereitete Burgentour. Während die vorige Tour noch mit kurz und flach charakterisiert wurde, standen jetzt genau gegenteilige Eigenschaften im Vordergrund. Und nicht nur dass, sozusagen als Leckerli wurde auch noch ein Zeitlimit vorgegeben, schließlich war ja um 18:00 Uhr ein EM Spiel mit deutscher Beteiligung angesetzt.
So wurde am Start in Oberkirchen nicht lange gefackelt und gleich vom Stand aus die ersten 120 Höhenmeter angegangen, damit war die Warmfahrphase abgearbeitet. Das war auch der erste Auftakt zu vier weiteren Anstiege am heutigen Tag. Zwischendurch hatte Marion stets Probleme mit dem richtigen Outfit, denn der erhitzte Frauenkörper friert leicht bei den steilen Bergabpassagen.
Gut dass sie den halben Kleiderschrank verpackt hatte, da war immer die richtige kurze oder lange Jacke zu finden. Mittagspause auf der Burg Birkenfeld, von der aber nur noch das Eingangstor, Reste der Umgebungsmauer und ein Aussichtsturm übrig geblieben sind. Trotzdem hat man hier einen herrlichen Ausblick über die Stadt und den nahen Hunsrück. Abwärts ins tief eingeschnittene Nahetal geht es weiter nach Kronweiler, Reichenbach und Heimbach, kleine Dörferin der herrlichen Mittelgebirgslandschaft im Kreis Birkenfeld. Mitunter werden die Anstiege aber auch so kräftezehrend, dass Rüdiger zeitweise den internen Nachbrenner zünden muss um Fahrt zu nächsten Höhe aufzunehmen. Mit derlei Vortrieb taucht alsbald die Anlage Burg Lichtenberg bei Kusel auf. Mit einer Länge von 450 m ist sie einer der größten Burgenanlagen Deutschlands.
Das Spektakel "mittelalterlicher Sommermarkt" ist voll im Gange. Die gestalteten Holzstände, Zelte und historische Gewänder, die Bogenschützen, Schwertkämpfer und Minnesänger sowie Handwerkstände, Kunstschmiede und Ritterlager passen hervorragend zum einzigartigen Panorama der Burganlage. Wir frönen noch den kulinarischen Angebote wie Ritterspies und Kellerbier - dargereicht von schönen Burgfräulein und Franz testet einen neuen Eisenhut der zukünftig den Fahrradhelm ersetzen soll, bevor uns das gesetzte Zeitlimit zum Endspurt anmahnt.
Wieder zurück in Oberkirchen sind die gesteckten Ziele heute weitgehend erreicht.
68 KM Streckenlänge abgerollt, 1250 Höhenmeter bewältigt, ins Mittelalter zurückversetzt und pünktlich zum Anpfiff zu Hause. Bleibt nur noch eine Kleinigkeit: Die Burgentour wird umbenannt zur Bergetour.
Jürgen Knapp (Sonntag, 03 Juli 2016 12:26)
Also, ich finde das alternative Eisenhutmodell aus Bild Nr. 26 auch nicht so schlecht. Wobei ehrlich gesagt unserem Franz dieses "Nachttopfmodell" daß er zur Probe trägt, wirklich hervorragend steht. Er hat halt nun mal ein Hutgesicht :-)
Stephan (Montag, 04 Juli 2016 15:34)
Der Meinung scheinen aber die beiden jungen Männer nicht zu sein, die mit einem skeptischen und bedauernswerten Gesichtsausdruck die Szene am rechten Bildrand beobachten